09:00 – 10:30
KEYNOTE: How Dynatrace Innovates at Scale – A Story of Bold Choices and Research-driven Creativity
Bernd Greifeneder – Dynatrace

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10:30 – 11:00: Kaffeepause
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Langfristige Software-Entwicklung in der Praxis


Gerfried Krames – Siemens AG

Abstract: Software-Entwicklung im industriellen Umfeld steht vor zwei konkurrierenden Zielen: einerseits Unterstützung neuester Technologien, andererseits langfristige Verfügbarkeit und Wartbarkeit der erstellten Software-Systeme. Die Forschungsgruppe “Configuration Systems Austria” der Siemens Technology in Wien ist spezialisiert auf die Erstellung von Konfigurator-Lösungen für große und komplexe technische Produkte in unterschiedlichen Anwendungsfeldern wie z.B. elektrische Energietechnik, Medizintechnik und Eisenbahnsicherungstechnik. Die Anlagen, die mit unseren Konfigurator-Lösungen geplant und gebaut werden, weisen lange Produktzyklen auf. Der Einsatz im Feld kann viele Jahre dauern, wobei Wartungs- und Umbauarbeiten am konfigurierten Zielsystem weiterhin unterstützt werden müssen. Folglich weisen auch die von uns entwickelten Konfigurator-Systeme eine Einsatz-, Weiterentwicklungs- und Wartungsdauer bis hin zu mehreren Jahrzehnten auf. Software-Entwicklung für langfristige Verfügbarkeit ist in diesem Umfeld eine wirtschaftliche Notwendigkeit (protection of investment). Der Autor präsentiert sowohl die damit verbundenen Herausforderungen als auch erprobte Lösungsansätze (best practices, lessons learned) bei Erstellung, Weiterentwicklung und Wartung.

Anlagenautomatisierung neu gedacht: Single-Source statt proprietärem Code


Benjamin Muttenthaler, Daniel Wöss – Primetals Technologies

Abstract: Primetals Technologies (PT) ist einer der führenden Anlagenbauer, Produzent von Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen sowie metallurgischer Servicepartner für die weltweite Metallindustrie. Um komplette Anlagen in der Stahl- und Aluminiumindustrie bedienen zu können, beginnend von der Verarbeitung des Eisenerzes bis zum fertigen Produkt, bspw. eines Stahl- oder Aluminiumbandes, sind zahlreiche komplexe Automatisierungslösungen notwendig. Um diese Lösungen zu entwickeln, müssen zahlreiche Herausforderungen gemeistert werden: die Anzahl an notwendigen Softwarelösungen für die unterschiedlichen Anlagentypen, das Bereitstellen der Lösungen auf unterschiedlichsten Plattformen und das Sicherstellen der Wartbarkeit über viele Jahre. Zusätzlich ist durch die Individualität der einzelnen Anlagen und Sonderwünsche der Produzenten große Flexibilität bei der Erstellung der Automatisierungssoftware notwendig.     Um diese Herausforderungen in Zukunft noch besser meistern zu können, werden die existierenden Softwarelösungen von PT immer wieder analysiert und Lösungsansätze für eine modulare Softwarestruktur erarbeitet. Parallel dazu arbeitet PT an einer Entwicklungsumgebung auf Basis der Norm IEC 61499, in welcher in Zukunft Automatisierungssoftware auf Single-Source-Basis entwickelt und für verschiedenste Plattformen kompiliert werden kann. Um die Nachvollziehbarkeit und Qualität der Softwareänderungen sicherzustellen, setzt PT auf Tools zur Versionsverwaltung und auf eine leistungsfähige Testumgebung. All das wird künftig in einer Entwicklungsumgebung vereint, welche dem Entwickler alle Werkzeuge in die Hand gibt, um qualitativ hochwertige und wiederverwendbare Automatisierungssoftware effizient zu entwickeln, für verschiedenste Plattformen auszurollen, zu warten, in Betrieb zu nehmen und zu supporten.  In unserem Vortrag erklären wir, wie wir bei Primetals Technologies die Entwicklung der Prozessautomatisierung effizient und zukunftssicher gestalten, um den steigenden Ansprüchen der Metallindustrie langfristig gerecht zu werden.

Die Evolution industrieller Steuerungen hin zu Microservices und Cloud-Architekturen


Hannes Kaufmann – KEBA Group AG

Abstract: In den letzten 40 Jahren hat sich das Bild industrieller Steuerungen stark gewandelt. Ursprünglich waren PLCs monolithische Bare-Metal-Systeme mit proprietären Echtzeitbetriebssystemen. Dann erfolgte ein Übergang zu standardisierten Echtzeitbetriebssystemen, was Flexibilität und Funktionalität steigerte. Aktuell zeigt sich ein Trend zu general-purpose Betriebssystemen, wodurch breitere Anwendungen von Standardsoftware möglich wurden. Diese Entwicklung ermöglicht auch die Aufteilung in Microservices, welche die Steuerungen in kleinere, modulare Einheiten aufteilen und somit die Skalierbarkeit verbessern. Die Einführung von Container-Technologien ermöglicht eine effiziente Bereitstellung und Ausführung dieser Microservices, was die Flexibilität und Portabilität der Systeme erhöht. Die Integration von Cloud-Architekturen bietet Remote-Verwaltung, Echtzeit-Datenanalyse und verbesserte Konnektivität über verschiedene Standorte hinweg.

Sicherstellung der europäischen OT-Datensouveränität


Nikolaus Dürk – X-Net Services GmbH

Abstract: Verfügt Europa über ausreichend Ressourcen zum souveränen Aufbau und Betrieb von Rechenzentren oder ist die Abhängigkeit Europas von einzelnen Staaten bzw. digitalen Monopolisten bereits unausweichlich? Welche Voraussetzungen werden benötigt, um Europa und europäische Industriebetriebe auch in Zukunft fit für datensouveräne, sichere Digitalisierungsvorhaben zu machen? Und reichen dazu legislative Maßnahmen aus? Aktuell wird viel Energie in Themen wie Kryptographie und Verschlüsselung investiert. Dabei wird meist übersehen, dass die Gewinnung entscheidender Informationen meist allein durch die Analyse der verschlüsselten Datenströme erfolgt. Der sicheren Vernetzung von Produktionsanlagen und IoT-fähigen Produkten untereinander und hin zu Rechenzentren sowie der sicheren Integration von After-Sales-Services kommt in dieser Diskussion ebenfalls eine entscheidende Rolle zu. Der Vortrag wird sich ausführlich der kritischen Auseinandersetzung der zuvor genannten Fragen und Themen widmen. Eines sei jedoch bereits an dieser Stelle verraten: Wir werden uns Cyber-Sicherheit niemals zukaufen oder zu 100% versichern lassen können. Wir können sie jedoch kontinuierlich selbst leben und gestalten.

Codeanalyse im angewandten Forschungskontext. Entwicklung und Evolution einer Softwareanalyseplattform


Michael Moser – Software Competence Center Hagenberg (SCCH) GmbH

Abstract: In diesem Vortrag geben wir einen Überblick über vergangene, aktuelle und zukünftige Forschungsaktivitäten zu Softwareanalyse bei einem Unternehmen für angewandte Forschung (SCCH). Wir zeigen, wie Ergebnisse aus der Forschung zur Entwicklung einer industrietauglichen Softwareanalyseplattform (eknows) führten. Die Softwareanalyseplattform bietet modulare, mehrsprachenfähige Komponenten für das Parsen von Programmcode, Programmanalyse und Generierung von domänenspezifischen Visualisierungen und unterstützt damit die schnelle Entwicklung von Reverse-Engineering-Tools, statischen Analysewerkzeugen und Dokumentationsgeneratoren. Wir zeigen weiters, wie aktuelle und zukünftige Forschung lernbasierte Ansätze, welche über den Quellcode hinaus gehen, in die Plattform integriert und damit eine ganzheitliche Sicht auf komplexe Softwaresysteme ermöglicht.

Software Intelligence – Was verraten unsere Entwicklungsdaten über Probleme in unserer Software?


Elmar Jürgens CQSE GmbH

Abstract: Software ist mehr als Code. Je nach Domäne und Entwicklungsprozess erstellen und pflegen wir viele weitere Software-Artefakte, wie z.B. Testfälle, Bug-Reports, Feature-Requests, Anforderungsspezifikationen, Dokumentation, Test-Coverage-Reports, Nutzungsdaten, etc. Diese Software-Artefakte spielen in doppelter Hinsicht eine zentrale Rolle. Erstens, weil ihre Qualität natürlich auch die Qualität des Codes beeinflusst. Und zweitens, weil ihre Auswertung Erkenntnisse über unseren Entwicklungsprozess liefern und damit Probleme aufdecken kann. Unter dem Begriff “Software Intelligence” fassen wir alle Analysen zusammen, die diese Artefakte auswerten. Sie helfen uns dabei, unsere eigene Software effektiver und effizienter zu entwickeln. Im Vortrag gebe ich einen Überblick über die wichtigsten Analysen und zeige Erfahrungen im Einsatz bei Kunden. Als Beispiel stelle ich im Detail vor, wie die Auswertung historischer Fehler systematische Lücken im Entwicklungsprozess aufdecken kann.

Cloud-native Design einer IoT-Lösung der Zukunft am Beispiel eines Heizungssystems


Elisabeth Pilz, Christoph Walser – CANCOM Austria AG

Abstract: Als CANCOM Austria, vormals Kapsch BusinessCom, richten wir unseren Fokus verstärkt auf Digitalisierung. Unsere Referenten, spezialisiert im Manufacturing-Bereich, entwickeln innovative IoT-Lösungen für unsere Kunden. Im Rahmen des Vortrags stellen wir eine IoT-Lösung vor, die die Integration von Heizungssystemen in die Cloud ermöglicht. Hierbei spielen Sensoren und vernetzte Geräte eine entscheidende Rolle, um die Energieeffizienz zu steigern und den Endkunden durch benutzerfreundliche Anwendungen die Kontrolle über ihre Heizungssysteme zu geben. Die Cloud fungiert dabei als sichere und skalierbare Plattform. Durch umfassende Big-Data-Analysen gewinnen wir Einblicke, die die maßgebliche Weiterentwicklung beeinflussen.

 

Aufbau einer KI- und Data-Science-Plattform von Scratch


Clemens Kriechbaumer, Mladen Lisica – MIC Datenverarbeitung GmbH

Abstract: Wir werden unsere Erfahrungen mit dem Aufbau einer KI- und Data-Science-Plattform von Scratch – und wie wir diese für Großkunden einsetzen am Beispiel von Produkt-Klassifizierung – präsentieren. Die Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert waren, werden wir diskutieren – vor dem Hintergrund der Integration dieses neuen Produkt- und Technologie-Stacks in eine bestehende Produktlandschaft: im Speziellen das Überwinden von Denk- und Kommunikationsbarrieren und die Bewältigung von Software-Engineering- und Integrations-Herausforderungen mit einer Reihe von Tools und Technologien.

Buchhaltung und ERP: Das Potenzial der Künstlichen Intelligenz


Elias Ramoser – BMD SYSTEMHAUS GesmbH

Abstract: In den letzten Monaten hat die Einführung von ChatGPT und anderen KI-Verfahren zu einem regelrechten Hype geführt, der die Grenzen des Möglichen im Accounting- und ERP-Bereich neu definiert. Dies betrifft nicht nur die grundlegende Automatisierung bestehender Geschäftsprozesse, sondern auch die Entstehung neuartiger Geschäftsmodelle. Die BMD Systemhaus GmbH, als Schlüsselakteur für Business Software im deutschsprachigen Raum, präsentiert ihre Schritte zur Integration von KI, um die Arbeitsweise ihrer Kunden nachhaltig zu transformieren. Erfahren Sie in diesem Vortrag mehr über die aktuellen Entwicklungen und die ersten Erfahrungen des BMD Systemhauses im Bereich Künstlicher Intelligenz.

Skalierung der Entwicklung mit ereignisgesteuerten Architekturen


Sebastian Dellwig – Porsche digital GmbH

Abstract: Dieser Vortrag bietet wertvolle Einblicke und Lösungen für die Skalierung einer monolithischen Plattform, über Microservices und serverlose Architekturen, hin zu einer ereignisgesteuerten Architektur. Der Autor betont, wie wichtig es ist, die Komplexität zu beherrschen und sich der Kompromisse bewusst zu sein, die mit jeder technischen Lösung einhergehen. Die Porsche CarSales-Plattform-Entwicklung wurde von einem auf 17 Teams skaliert. Dies erforderte eine Evolution der Architektur. Durch die Einführung von Microservices und einer ereignisgesteuerten Architektur (EDA) konnten die Abhängigkeiten zwischen den Teams entkoppelt werden. Die EDA brachte jedoch neue Herausforderungen mit sich, wie zum Beispiel erhöhte Komplexität, Reihenfolge der Ereignisse und garantierte Zustellung von Nachrichten. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass Monolithen nicht skalierbar sind, serverlose und ereignisgesteuerte Architekturen dagegen schon, aber sie bringen neue Probleme mit sich, die effektiv gehandhabt werden müssen.

Ausbildung zur Softwarearchitektur mit iSAQB


Johannes Hochrainer – iSAQB GmbH

Abstract: Das International Software Architecture Qualification Board (iSAQB®) ist ein Zusammenschluss Softwarearchitekt:innen aus Industrie, Beratungsunternehmen und Wissenschaft. Als Non-Profit-Organisation hat das iSAQB das wesentliche Ziel, die Aus- und Weiterbildung von Softwarearchitekt:innen international zu standardisieren und kontinuierlich zu verbessern. Das iSAQB hat ein Programm für Hochschulen entwickelt, das Praxiswissen für Studierende zugänglich macht. In diesem Vortrag wird das Ausbildungsprogramm des iSAQB vorgestellt und der Nutzen für Industrie und Hochschulen diskutiert. 

Microservices in Cloud-Native-Architekturen: Wohin geht die Reise?


Gerald Leitner – Fabasoft International Services GmbH

Abstract:  Was sind Microservices und welche Vorteile bringt die Cloud-Native-Technologie? Welche Tools lassen sich gut in modernen Cloud-Infrastrukturen einsetzen und welche Trends sind zu erwarten?

Wie wenig nachhaltig sind beliebte Software-Engineering-Praktiken?


Andreas Lehmann – msg systems ag

Abstract: Dieser Vortrag widmet sich dem Hinterfragen lieb gewonnener Praktiken des Software Engineering im Kontext der UN-Nachhaltigkeitsziele. Wir zeigen auf, wie sich etablierte Vorgehensweisen negativ auf nachhaltigen Konsum und nachhaltige Produktion auswirken. Anhand konkreter Beispiele werden kritische Praktiken beleuchtet und Lösungsansätze skizziert, um einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Softwareentwicklung zu leisten. Das Ziel ist es, die Teilnehmer zu inspirieren, ihre tägliche Arbeit im Software Engineering im Kontext der Nachhaltigkeitsziele zu reflektieren und alternative Wege für eine nachhaltigere Zukunft zu erkunden.

Building Better Software Faster: The Role of CI/CD in Development


Katharina Sick – Dynatrace Austria GmbH

Abstract: Creating high-quality software goes beyond writing excellent code. It involves a strong focus on the entire software development lifecycle. Therefore, a robust CI/CD platform is essential in getting developers started quickly, supporting ongoing contributions, and enhancing productivity. This talk will provide practical insights on managing the challenges of modern software development at scale. Attendees will learn about productivity platforms that enable rapid release cycles, help ensure software quality, and allow developers to deliver applications with ease.

Industrieprogramm